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Im Jahre 2003 wurde durch den deutsch-italienischen Juristen und Autor Ettore Ghibellino mit der These, daß zwischen J. W. Goethe und der Herzogin Anna Amalia eine innige und verheimlichte Liebesbeziehung bestand, das fundamentierte Bildnis des Dichterfürsten mit frischer Farbe versehen.
Ghibellinos Thesen nahmen ihren Anfang, als er das Bildnis Anna Amalias von 1775 betrachtete, und er intuitiv daraus schloss, daß dies Goethes Frau sei.
Von dieser Idee infiziert folgten unendliche Recherchen und kriminalistische Kleinarbeit, die etliche Indizien zu Tage förderten. Schließlich formte sich seine Hypothese zu einem schlüssigen Bild, das in seiner Veröffentlichung "Goethe und Anna Amalia - Eine verbotene Liebe?" recht scharf gezeichnet ist.
Der gängige Konsens der Historiker und Germanisten zu Goethes Liebesleben in Weimar besteht in der Auffassung, daß nach der Ankunft Goethes in Weimar eine platonische Liebe zu Charlotte von Stein entstand, die erst mit seinem Aufbruch nach Italien ein Ende nahm.
Eine Verbindung des bürgerlichen Goethe zur Herzogin durfte aus Standesgründen nicht stattfinden und hätte nicht unerhebliche politische und gesellschaftliche Konsequenzen nach sich gezogen.
Hier setzt Ghibellino an und entwickelt die Szenerie, dass Frau von Stein eine starke Loyalität zur Herzogin besaß, wobei sie die Rolle der fördernden und platonisch Geliebten spielte. So sollen beispielsweise Korrespondenzen, die an sie adressiert waren, eigentlich für Anna Amalia bestimmt gewesen sein, die dann artig an die Herzogin weitergereicht wurden. Unterstützt wird diese These durch den Stil der von Goethe verfassten Briefe, die wohl eher dem Niveau Anna Amalias entsprachen, zumal sie in Teilen auf Latein und Italienisch verfasst waren ( Frau v. Stein war des lateinischen nicht mächtig).
Generell geht man davon aus, daß Briefe zwischen Goethe und Anna Amalia zum großen Teil von beiden vernichtet wurden, wohl um schon zu Lebzeiten eine makellose Ikone des Genies zu erzeugen. Für Ghibellino ist es ein Indiz dafür, daß hier Spuren verwischt wurden und Eindeutigkeiten nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollten, um das Ansehen Anna Amalias unbeschadet zu lassen.
Auch in einigen Zeichnungen und Skizzen findet Ghibellino Hinweise auf eine Verliebtheit Goethes in Anna Amalia. So gibt es beispielsweise ein Aquarell von Goethe mit einer Brücke, deren Konstruktion auf den Buchstaben AMALIE aufbaut. Des öfteren findet man mehr oder weniger deutlich ein "A" in seinen Zeichnungen und Aquarellen, dessen Bedeutung man nun erahnen kann.
Die Publikationen Ghibellinos haben in den letzten Jahren international für einiges Aufsehen gesorgt und, wie nicht anders zu erwarten, sowohl die Wissenschaft als auch die Freunde der Weimarer Klassik in jeweils zwei Lager gespalten.
Daß es diese Möglichkeit in Goethes Biografie hätte geben können, zeigt Ghibellino recht anschaulich. Daß sie in Teilen auch von einigen Wissenschaftlern nicht ausgeschlossen wird verdeutlicht, daß unser Bild vom Dichterfürsten zumindest an einigen Stellen noch einige Unschärfen aufweist (die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch von ihm gewollt sind - was man ja eigentlich auch respektieren kann).
Welcher Meinung man am Ende auch folgen mag - die Lektüre gibt auf jeden Fall einen lebendigen Eindruck in die Zeit Goethes und Anna Amalias und in das Leben am Weimarer Hof. Hochinteressant sind die zeitlichen und örtlichen Kontexte in welche das "Beweismaterial" von Ghibellino eingeordnet wurde, so daß das komplexe, von Restriktionen und Konventionen bestimmte Leben dieser Zeit, nachvollzogen werden kann.
Die Freunde der These Ghibellinos haben die "Anna Amalia und Goethe Akademie zu Weimar" und den "Anna Amalia und Goethe Freundeskreis" gegründet. Sie veranstalten Symposien zum Thema und publizieren regelmäßig ihre neuesten Erkenntnisse.
Wer sich dafür interessiert kann einiges mehr darüber in Veröffentlichungen zu diesem Thema in digitaler und gedruckter Form erfahren:
Bücher:
Ettore Ghibellino: Goethe und Anna Amalia - Eine verbotene Liebe?
Veröffentlichungen der Anna Amalia und Goethe Akademie zu Weimar:
Tagungsbände der Anna Amalia und Goethe Akademie zu Weimar
Goethes erstes Weimarer Jahrzehnt
Wolfgang Sorge : Goethe und Anna Amalia: Hat er ... oder hat er nicht ...?
Ilse Nagelschmidt: Alles um Liebe. Anna Amalia und Goethe. I. Interdisziplinäres Symposium 2008
Presse und Veröffentlichungen im Internet:
http://http://www.spiegel.de/kultur/literatur/weiter-streit-um-goethes-liebe-was-war-da-mit-amalia-a-568160.html
http://www.spiegel.de/spiegel/a-567191.html
http://annaamalia-goethe.de/wordpress/
http://www.klassik-stiftung.de/service/presse/themendossiers/goethe-und-anna-amalia/
http://www.welt.de/kultur/article2235248/Hatte-Goethe-Sex-mit-Herzogin-Anna-Amalia.html
http://www.zeit.de/online/2008/31/goethe
http://www.deutschlandfunk.de/war-anna-amalia-goethes-geliebte.694.de.html?dram:article_id=66087
http://www.rp-online.de/kultur/kunst/liebte-goethe-anna-amalia-aid-1.2024445
http://www.tagesspiegel.de/kultur/literatur/literaturwissenschaft-briefe-sollen-goethes-geheime-liebe-belegen/1285194.html
Aktuelles Informationsmaterial zu Ausstellungen und Veranstaltungen rund um Goethe, Anna Amalia und die Weimarer Klassik liegt im Hotel Fürstenhof am Bauhaus Weimar für Sie bereit.
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